Mit Loretta Omdahl verlässt im April 2023 eine Mitarbeiterin der ersten Stunde den deutschen Vertriebsstandort des Biotechnologie-Unternehmens Amgen. Sie hat das Unternehmen von den Anfängen bis heute aktiv mitgestaltet. Wir möchten gemeinsam mit ihr auf ihre besondere Zeit bei Amgen schauen. Im Gespräch erzählt sie uns von ihrer persönlichen Entwicklung, gibt uns einen Einblick in Amgens Anfänge und in ihre Zukunftspläne.
Im Jahr 1989, als mit der Amgen GmbH der deutsche Vertriebsstandort des amerikanischen Unternehmens eröffnet wurde, war die medizinische Biotechnologie noch eine recht junge, aber auch damals bereits vielversprechende Disziplin. Als Loretta Omdahl die Stellenanzeige für die Geschäftsführer-Assistentin des Biotech-Unternehmens in der Süddeutschen Zeitung entdeckte, war die Neugier der gebürtigen Engländerin geweckt. „Mich reizte es, den Aufbau einer Tochterfirma eines US-Unternehmens in einer jungen, aufstrebenden Branche zu begleiten“, so Loretta Omdahl.
Gemeinsam mit dem ersten Geschäftsführer Bill Hellein, einem medizinischen Direktor und einer weiteren Kollegin startete Loretta in unserem ersten Büro unweit des Stiglmaierplatzes, zentral in München gelegen. „Damals ging die Geschäftsleitung davon aus, dass wir auf maximal 20 Mitarbeitende wachsen werden. Wer hätte damals gedacht, welche Entwicklung Amgen durchläuft?“, so Loretta. In den vergangenen fast 34 Jahren ist Amgen in Deutschland von vier Mitarbeitenden auf rund 700 Kolleg:innen in Deutschland an zwei Standorten, darunter einem Vertriebs- und einem Forschungsstandort, angewachsen.
Als Quereinsteigerin zur Expertin für medizinische Anfragen
Neben ihrer damaligen Tätigkeit als Assistentin der Geschäftsführung gehörten zudem weitere Aufgaben, unter anderem der Einkauf, die Buchhaltung, Reiseplanungen, Personalsachbearbeitung sowie die Organisation von Kongressen. „Wir sind mit einem sehr kleinen Team gestartet. Daher waren meine Aufgaben sehr vielseitig“, erinnert sich Loretta.
Mit der Zulassung des ersten Arzneimittels in Deutschland 1991 ist der Startschuss für eine beispiellose Entwicklung in Deutschland gefallen: Derzeit vertreiben wir in Deutschland 18 Arzneimittel in sechs verschiedenen Therapiegebieten: Onkologie, Hämatologie, Kardiologie, Nephrologie, Knochengesundheit und bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen.
„Zu Beginn waren wir auf die klinische Forschung fokussiert und haben uns in den darauffolgenden Jahren stetig weiterentwickelt und strukturiert. Dazu zählt, dass mehr Mitarbeitende eingestellt, ein Außendienst aufgebaut und verschiedene Abteilungen geschaffen wurden“, erklärt Loretta.
Eine dieser neu geschaffenen Abteilungen ist die Abteilung für medizinische Kommunikation, zu der der Bereich „MedInfo“ gehört. Aufgabe des MedInfo-Teams ist es, Anfragen von medizinischem Fachpersonal und Patienten zu unseren Arzneimitteln zu beantworten. Dies können beispielsweise Fragen zur Anwendung der Produkte, zu Nebenwirkungen oder klinischen Studien sein.
Nach einer Pause aufgrund einer schweren Erkrankung startete Loretta 1999 in der MedInfo-Abteilung. „Loretta bereicherte das Team in ihrer ersten Zeit durch ihre administrative Unterstützung. Dann entwickelte sie sich in den medizinisch-wissenschaftlichen Bereich der Anfragenbearbeitung hinein. Sie wurde unsere Expertin für systematische Recherchen in bio-medizinischen Literaturdatenbanken. Hier war sie im „Backend“ eine verlässliche Kraft für wissenschaftlich hochwertige Antworten“, beschreibt Dr. Jens-Peter Sölch, Leiter der Abteilung und seit 15 Jahren Lorettas Vorgesetzter.
Lorettas große Veränderungsbereitschaft, Engagement und Qualitätsbewusstsein ermöglichen ihr einen weiteren Entwicklungsschritt innerhalb des Teams. Sie geht in den direkten Kundenkontakt und leistet dort die Anfragenbeantwortung der Ärzteschaft. „Sich als Quereinsteigerin (sie ist ausgebildete Übersetzerin) zu einer vollwertigen medizinisch-wissenschaftlichen Expertin für mehrere, anspruchsvolle Produkte zu entwickeln, das ist mehr als bemerkenswert“, so Jens-Peter Sölch.
Eines ihrer prägenden Projekte vereinfacht und standardisiert die Arbeit der Abteilung: So setzt sie sich beispielsweise dafür ein, ein ausgeklügeltes System an Textbausteinen für die schriftlichen Antworten zu entwickeln, das in das MedInfo-System integriert wurde. Dieser Textbaukasten von Loretta gilt bei Amgen insgesamt als wegweisend.
„Ich bin immer offen für Neues, versuche, Prozesse zu hinterfragen und Lösungen zu erarbeiten. Ich schätze es sehr, in einem Umfeld zu arbeiten, das diese Eigenschaften fördert, denn bei Amgen können neue Ideen eingebracht und umgesetzt werden“, beschreibt Loretta.
Abschied in den nächsten Lebensabschnitt
Loretta verabschiedet sich im April 2023 nach fast 34 Jahren bei Amgen in den Ruhestand. „Es ist etwas ganz Besonderes, eine Mitarbeiterin der ersten Stunde zu verabschieden. Loretta hat in unserem Unternehmen unsere Entwicklung von den Anfängen bis heute aktiv mitbegleitet. Stellvertretend für das Team der Amgen GmbH sage ich von Herzen „Dankeschön“ und wünsche Dir, liebe Loretta, alles Gute für die Zukunft“, so Manfred Heinzer, Geschäftsführer der Amgen GmbH.
„Amgen nimmt eine von Loretta mitgeprägte Arbeitskultur zum Wohl der Patienten mit und den Beweis, dass Professionalität, Erfolgswille und gegenseitige Unterstützung im Team zusammen gehören. Sie hat uns mit ihrer harmonischen, zugewandten und professionellen Art unglaublich bereichert“, ergänzt Jens-Peter Sölch.
Zusammen mit ihrem Mann, der ebenfalls in Kürze die Rente antritt, möchte sie viel reisen und Verwandte in Amerika, England und Süditalien besuchen. Auch die Umgestaltung ihres Gartens möchte sie in Angriff nehmen.
„Ich bin sehr dankbar, dass ich mich gemeinsam mit Amgen weiterentwickeln und täglich dazulernen konnte. Das werde ich ebenso vermissen wie den Austausch mit dem Team. Wir arbeiten seit vielen Jahren zusammen, kennen uns gut und lachen viel miteinander“, resümiert Loretta. „Gleichzeitig freue ich mich auf die gemeinsame Zeit mit meinem Mann und darauf, meine privaten Pläne zu verwirklichen.“
