Forschung an Arzneimitteln und Immuntherapie

Unsere Forschung im Bereich der Onkologie und Hämatologie ist breit aufgestellt. Das Spektrum an Arzneimitteln und Immuntherapien konzentriert sich auf mehr als ein Dutzend verschiedener Krebserkrankungen und reicht von Blutkrebs über Knochenmetastasen bis zu Tumoren.

Krebserkrankungen gehören zur zweithäufigsten Todesursache in Deutschland. Wir bei Amgen unterstützen Patientinnen und Patienten mit Tumoren, die nicht bzw. nicht ausreichend auf eine Therapie ansprechen, oder die sich sehr schnell im ganzen Körper verbreiten und für die es nur begrenzte Behandlungsmöglichkeiten gibt.

Zur Behandlung von Krebs werden heute unterschiedliche Wege eingeschlagen: Die operative Entfernung des Tumors, Chemotherapie und Bestrahlung sind bislang die am häufigsten verwendeten Optionen. Die Biotechnologie bietet viele neue Ansätze in der Krebstherapie, die wir bei Amgen nutzen.

Entschlüsselung der Erkrankungsmechanismen bei Krebs

Die personalisierte Medizin spielt in der Onkologie eine bedeutende Rolle. Denn viele Krebserkrankungen unterscheiden sich von Patient:in zu Patient:in.

Mit der Entdeckung des RAS-Gens, das an der Regulation des Zellwachstums beteiligt ist, haben wir einen wichtigen Schritt gemacht. Wir haben erkannt, dass Patientinnen und Patienten abhängig vom RAS-Mutationsstatus auf bestimmte Wirkstoffe reagieren. Auf diese Weise konnten wir spezielle, auf die individuelle Situation der Patientin oder des Patienten zugeschnittene Therapiekonzepte entwickeln: Der epidermale Wachstumsfaktor-Rezeptor EGFR ist u.a. beim metastasierten Kolorektalkarzinom daran beteiligt, dass Tumorzellen wachsen. Wir haben einen Antikörper entwickelt, der diesen Mechanismus hemmt, indem er an den Wachstumsfaktor-Rezeptor bindet. Eine wichtige Erkenntnis bei dieser Therapie war, dass dieser Antikörper nur bei Tumoren ohne RAS-Mutation wirksam ist, so dass im Vorfeld eine Testung auf diesen Biomarker unbedingt erforderlich ist.

Zur Familie dieser RAS-Mutationen gehören KRAS-Mutationen, die bei vielen Krebserkrankungen Treiber für das Tumorwachstum sind. KRAS G12C, eine besondere KRAS-Mutation, kommt unter anderem bei Lungenkrebs, aber auch bei Darmkrebs und anderen soliden Tumoren vor. Diese besondere KRAS-Mutation galt lange als unbehandelbar. Durch langjährige Forschung konnten unsere Wissenschaftler:innen nun einen Ansatz identifizieren, um das Tumorwachstum zu unterbinden. Sie entdeckten auf der Oberfläche des mutierten KRAS G12C-Proteins eine Furche, an der ein Inhibitor binden kann. Dieser hält das KRAS-Protein in seinem inaktiven Zustand und verhindert damit die onkogene Signalübertragung. Diese Entdeckung ermöglicht es, erstmals zielgerichtete Therapien für diese spezielle Krebsmutation zu entwickeln.

Mit der Entdeckung des RANK-Ligand-Signalwegs haben wir wichtige Erkenntnisse über das körpereigene System des Knochenaufbaus und -abbaus gewonnen. Diese nutzen wir für innovative Osteoporose-Therapien und zur Behandlung von Knochenmetastasen.

In der Behandlung des Multiplen Myeloms, einer seltenen, unheilbaren Form des Blutkrebses, haben wir den Ansatz der sogenannten Proteasominhibitoren weiterentwickelt. Krebszellen bilden vermehrt und oft falsch aufgebaute Eiweiße. Proteasominhibitoren hemmen den natürlichen Abbau dieser Eiweiße, die sich infolgedessen in den Krebszellen anreichern. Durch den Überschuss sterben die von der Krebserkrankung betroffenen Zellen ab.

In dem folgenden Video werden die Entstehung und die Behandlungsmöglichkeiten dieser schweren Krebserkrankung erläutert.

Viren mit antitumoraler Wirkung

Viren, eigentlich Feinde des menschlichen Körpers, benötigen die Hilfe von Körperzellen, um sich zu vermehren. Diese Eigenschaft nutzen wir im Kampf gegen das metastasierte maligne Melanom, den schwarzen Hautkrebs. Speziell veränderte Herpes-Viren dringen nach Injektion gezielt in die Krebszelle ein, vermehren sich dort rasant und zerstören die Krebszelle. Dieser Prozess wird als „Onkolyse“ bezeichnet. Die onkolytischen Viren aktivieren zudem die Immunabwehr der Patientin oder des Patienten, so dass auch entfernt im Körper gelegene Tumorherde und Metastasen erkannt und zerstört werden können.

Chemotherapie und Immunabwehr

Die Neutropenie ist eine der häufigsten Komplikationen nach einer Chemotherapie. Bei den Betroffenen sinkt die Anzahl einiger wichtiger weißer Blutzellen – das Immunsystem wird dadurch geschwächt. Je länger dieser Zustand anhält, desto größer ist das Risiko für eine febrile Neutropenie, die lebensbedrohlich werden kann. Wir bei Amgen haben Möglichkeiten zur Prophylaxe der febrilen Neutropenie etabliert.

Hämatologie

Bei ITP, der Immunthrombozytopenie, leiden die Patientinnen und Patienten an einer erhöhten Blutungsneigung. Bei ihnen ist die Bildung der vermehrt abgebauten Blutplättchen, der Thrombozyten, und dadurch die Blutgerinnung gestört. Wir haben eine Möglichkeit gefunden, mit dem wichtigsten Regulator bei der Entstehung von Thrombozyten, mit Thrombopoetin, zu interagieren und so die ITP zu behandeln.

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Weitere Informationen finden Sie unter www.leben-mit-knochenmetastasen.de